
Wir erinnern im Juni diesen Jahres an einen glühenden Internationalisten, dessen Lebensweg vor 100 Jahren am 7. Juni 1915 in Berlin begann.
Walter Ruge empfing uns von den „Berliner Freunden der Völker Russlands“ stets mit neuen Geschichten aus seinem bewegten Leben. Der Jungkommunist floh 1933 vor den Faschisten in die Sowjetunion. Mit großem Enthusiasmus nutzte er die vielfältigen Möglichkeiten zu arbeiten, sich zu bilden und zu qualifizieren. Er war Werkzeugmacher und wurde Röntgeningenieur. Aus Überzeugung nahm er die sowjetische Staatsbürgerschaft an. Doch die stalinistische Geheimpolizei zweifelte an seiner Treue zum Staat der Werktätigen nach dem deutschen Überall auf die Sowjetunion. Verurteilt zu zehn Jahren Arbeitslager wurde das Gulag zu einer weiteren „Schule“ seines Lebens. Die Schicksalsgemeinschaft mit anderen Gefangenen in Sibirien ließ Walter am stalinschen Herrschaftssystem, aber nicht an den Idealen einer sozial gerechten und friedvollen Welt zweifeln. Nach seiner Rehabilitierung 1954 und Aufhebung der erzwungenen Zwangsansiedlung entschloss sich Walter mit seiner Frau Irina nach Deutschland zurückzukehren, in die DDR, nach Potsdam.
Als deutsch-sowjetischer Antifaschist und Freund der Völker Russlands nahm er stets mit Lebensfreude und kritischem Geist an vielen Debatten über die Entwicklung der deutsch-russischen Beziehungen und anderen Themen teil. Mit streitbarer Lust forderte er seine Zuhörer und Gesprächspartner immer wieder zu klaren Positionen heraus.
Walter Ruge starb am 11. November 2011. Seine „ungewöhnlichen Geschichten aus Deutschland, Russland und sibirischen Lagern“ können in seinem Buch „Treibeis am Jenissei“ nachgelesen werden.
Lutz Prieß
Walter Ruge empfing uns von den „Berliner Freunden der Völker Russlands“ stets mit neuen Geschichten aus seinem bewegten Leben. Der Jungkommunist floh 1933 vor den Faschisten in die Sowjetunion. Mit großem Enthusiasmus nutzte er die vielfältigen Möglichkeiten zu arbeiten, sich zu bilden und zu qualifizieren. Er war Werkzeugmacher und wurde Röntgeningenieur. Aus Überzeugung nahm er die sowjetische Staatsbürgerschaft an. Doch die stalinistische Geheimpolizei zweifelte an seiner Treue zum Staat der Werktätigen nach dem deutschen Überall auf die Sowjetunion. Verurteilt zu zehn Jahren Arbeitslager wurde das Gulag zu einer weiteren „Schule“ seines Lebens. Die Schicksalsgemeinschaft mit anderen Gefangenen in Sibirien ließ Walter am stalinschen Herrschaftssystem, aber nicht an den Idealen einer sozial gerechten und friedvollen Welt zweifeln. Nach seiner Rehabilitierung 1954 und Aufhebung der erzwungenen Zwangsansiedlung entschloss sich Walter mit seiner Frau Irina nach Deutschland zurückzukehren, in die DDR, nach Potsdam.
Als deutsch-sowjetischer Antifaschist und Freund der Völker Russlands nahm er stets mit Lebensfreude und kritischem Geist an vielen Debatten über die Entwicklung der deutsch-russischen Beziehungen und anderen Themen teil. Mit streitbarer Lust forderte er seine Zuhörer und Gesprächspartner immer wieder zu klaren Positionen heraus.
Walter Ruge starb am 11. November 2011. Seine „ungewöhnlichen Geschichten aus Deutschland, Russland und sibirischen Lagern“ können in seinem Buch „Treibeis am Jenissei“ nachgelesen werden.
Lutz Prieß