Angeregt durch das Eintreten vieler Bürger Berlins für die Wiederaufnahme N. E.
Bersarins in die Berliner Ehrenbürgerliste wollen wir das Andenken an den Ersten
Gesamtberliner Stadtkommandanten über diese Ehrung durch das Abgeordnetenhaus
und den Senat von Berlin hinaus bewahren und bilden dazu eine
„Interessengemeinschaft N. E. Bersarin“ kurz „IG Bersarin“ unseres Vereins.
Bersarins in die Berliner Ehrenbürgerliste wollen wir das Andenken an den Ersten
Gesamtberliner Stadtkommandanten über diese Ehrung durch das Abgeordnetenhaus
und den Senat von Berlin hinaus bewahren und bilden dazu eine
„Interessengemeinschaft N. E. Bersarin“ kurz „IG Bersarin“ unseres Vereins.
- Wir setzen uns dafür ein, dass der Beitrag von Generaloberst N. E.
Bersarin und der Angehörigen der Roten Armee zur Befreiung Berlins
und Überwindung der unmittelbaren Kriegsfolgen, der Organisation des Überlebens
der Bevölkerung und des friedlichen Neuaufbaus in Berlin dauerhaft gebührend
gewürdigt wird.
- Wir streben an, dass die Persönlichkeit und das Wirken Bersarins für die
Bevölkerung Berlins einen angemessenen ständigen Platz im Deutsch-Russischen
Museum Berlin-Karlshorst, dem ehemaligem Dienstsitz Bersarins, bekommen. - Wir beteiligen uns aktiv an öffentlichen Ehrungen und besuchen vor allem am
1.April, seinem Geburtstag, sowie am 16 Juni, seinem Todestag, die an Bersarin
erinnernden Gedenktafeln in Friedrichshain und Lichtenberg, sein Bild in der
Galerie der Ehrenbürger im Berliner Abgeordnetenhaus und die zu seinen Ehren
gepflanzte Birke in Friedrichsfelde.
- Wir pflegen weiterhin unsere persönlichen Kontakte zu Angehörigen der
Familie Bersarins und zu den Veteranen der von Bersarin kommandierten 5.
Stoßarmee.
- Wir bemühen uns, unter Nutzung bestehender Kontakte, namentlich über die
partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Berlin und Moskau, weiteres Material
über N. E. Bersarin und sein Wirken zu beschaffen, um es für die genannten
Vorhaben einzusetzen.
- Die Tätigkeit der „IG Bersarin“ wird durch zweckgebundene Spenden
finanziert, die unter dem Kennwort „IG Bersarin“ auf das Konto des Vereins
eingezahlt oder überwiesen werden können.
- Die „IG Bersarin“ informiert den Vorstand über ihre Tätigkeit und wird durch
ihn ideell und logistisch unterstützt.
- Mitglieder der „IG Bersarin“ sind Dr. Sonja Striegnitz, Dr. Lutz Prieß,
Horst Herrmann und Gert Porsche (Berlin) sowie Dr. Viktor Lazuk, Dr. Alexandra
Lazuk und Peter Lazuk (Moskau).
- Die „IG Bersarin“ ist offen für weitere Mitglieder und Freunde unseres
Vereins.
Nikolai Bersarin wird am 24. April 1945 von Marschall Georgi Schukow als 1.
Berliner Stadtkommandant und Kommandeur der sowjetischen Garnison in Berlin
eingesetzt. Damit erhält er die politisch-administrative Verantwortung für die
besetzte Stadt.
Er organisiert umgehend die Lebensmittelversorgung, die
Instandsetzung der Strom- und Wasserleitungen sowie der Straßen. Darüber hinaus
sorgt er für den Aufbau einer neuen Verwaltung und des kulturellen Lebens. In
schriftlichen Befehlen versucht er, Übergriffe, Plünderungen und
Vergewaltigungen sowjetischer Soldaten zu unterbinden.
Nach nur 50 Tagen im
Amt stirbt er bei einem Motorradunfall am 16. Juni 1945. In seiner kurzen
Amtszeit hat er eine persönliche Leistung für Berlin erbracht, die über seine
Dienstpflicht weit hinausgeht. Der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung
von Ostberlin würdigen 1975 mit der posthumen Verleihung der Ehrenbürgerschaft
an Nikolai Bersarin dessen „hervorragende Verdienste bei der Befreiung Berlins
von der Herrschaft des Faschismus und als erster sowjetischer
Stadtkommandant“.
Bei der Vereinigung der beiden Ehrenbürgerlisten Ost-
und Westberlins 1992 wird Bersarin nicht übernommen, da man zunächst annimmt, er
habe die Vergehen der sowjetischen Soldaten an der Berliner Bevölkerung nicht zu
verhindern versucht. Forschungen des Deutsch-Russischen Museums
Berlin-Karlshorst können dies jedoch widerlegen. Durch Beschluss des Berliner
Abgeordnetenhauses vom 13. Juli 2000 wird der Senat schließlich aufgefordert,
ihn wieder in die Liste aufzunehmen. Diesem Parlamentsbeschluss folgt der Senat
am 11. Februar 2003.
Das Portät Bersarins ist ausnahmsweise eine Fotografie.
Es wurde auf Wunsch seiner Familie in die Ehrenbürgergalerie aufgenommen, weil
das Bildnis nach ihrer Ansicht am Besten den Charakter des Geehrten zum Ausdruck
bringt.
Quelle: Abgeordnetenhaus Berlin, Berliner Ehrenbürger www.parlament-berlin.de
Literatur:
BERSARIN NIKOLAJ GENERALOBERST
STADTKOMMANDANT (BERLIN), Museum Berlin-Karlshorst, Ausstellungskatalog,
Hrsg. Peter Jahn, ELEFANTEN PRESS, Berlin 1999, ISBN 3-88520-752-4 und
3-88520-753-2
Lutz Prieß: Nikolaj E. Bersarin – Zur Debatte um einen Ehrenbürger von
Berlin, Berlin 2002 (deutsch), Moskau 2004 (russisch)
Wassilij Skorobogatow: General BERSARIN, Perwyj komendant Berlina, Moskau
2007 (russisch), ISBN 978-5-699-23849-1
Berliner Stadtkommandant und Kommandeur der sowjetischen Garnison in Berlin
eingesetzt. Damit erhält er die politisch-administrative Verantwortung für die
besetzte Stadt.
Er organisiert umgehend die Lebensmittelversorgung, die
Instandsetzung der Strom- und Wasserleitungen sowie der Straßen. Darüber hinaus
sorgt er für den Aufbau einer neuen Verwaltung und des kulturellen Lebens. In
schriftlichen Befehlen versucht er, Übergriffe, Plünderungen und
Vergewaltigungen sowjetischer Soldaten zu unterbinden.
Nach nur 50 Tagen im
Amt stirbt er bei einem Motorradunfall am 16. Juni 1945. In seiner kurzen
Amtszeit hat er eine persönliche Leistung für Berlin erbracht, die über seine
Dienstpflicht weit hinausgeht. Der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung
von Ostberlin würdigen 1975 mit der posthumen Verleihung der Ehrenbürgerschaft
an Nikolai Bersarin dessen „hervorragende Verdienste bei der Befreiung Berlins
von der Herrschaft des Faschismus und als erster sowjetischer
Stadtkommandant“.
Bei der Vereinigung der beiden Ehrenbürgerlisten Ost-
und Westberlins 1992 wird Bersarin nicht übernommen, da man zunächst annimmt, er
habe die Vergehen der sowjetischen Soldaten an der Berliner Bevölkerung nicht zu
verhindern versucht. Forschungen des Deutsch-Russischen Museums
Berlin-Karlshorst können dies jedoch widerlegen. Durch Beschluss des Berliner
Abgeordnetenhauses vom 13. Juli 2000 wird der Senat schließlich aufgefordert,
ihn wieder in die Liste aufzunehmen. Diesem Parlamentsbeschluss folgt der Senat
am 11. Februar 2003.
Das Portät Bersarins ist ausnahmsweise eine Fotografie.
Es wurde auf Wunsch seiner Familie in die Ehrenbürgergalerie aufgenommen, weil
das Bildnis nach ihrer Ansicht am Besten den Charakter des Geehrten zum Ausdruck
bringt.
Quelle: Abgeordnetenhaus Berlin, Berliner Ehrenbürger www.parlament-berlin.de
Literatur:
BERSARIN NIKOLAJ GENERALOBERST
STADTKOMMANDANT (BERLIN), Museum Berlin-Karlshorst, Ausstellungskatalog,
Hrsg. Peter Jahn, ELEFANTEN PRESS, Berlin 1999, ISBN 3-88520-752-4 und
3-88520-753-2
Lutz Prieß: Nikolaj E. Bersarin – Zur Debatte um einen Ehrenbürger von
Berlin, Berlin 2002 (deutsch), Moskau 2004 (russisch)
Wassilij Skorobogatow: General BERSARIN, Perwyj komendant Berlina, Moskau
2007 (russisch), ISBN 978-5-699-23849-1